piKVT - Ansatz an Gefühlen
Gefühlen angemessen und hilfreich begegnen
Neben der Arbeit auf der Ebene der Gedanken, ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie, einen angemessenen Umgang mit belastenden Gefühlen, wie z.B. Angst, Wut, Traurigkeit, Scham zu erlernen.
Oft bleiben wir in bestimmten Gefühlen "hängen", weil sie ein altes, gewohntes Muster sind, die von gewohnten, automatisierten Gedanken aufrechterhalten werden. Vor allem bei solchen wiederkehrenden, belastenden Gefühlen, ist es wichtig, eine Möglichkeit der Regulation zu haben.
Wenn wir mit intensiven, stressauslösenden Gefühlen konfrontiert sind, und keinen Zugang zu unserem präfrontalen Cortex, dem Ort der Vernunft und auch der Achtsamkeit haben, brauchen wir etwas, das die starke gefühlsmäßige Reaktion, die aus dem limbischen System -dem Gefühlszentrum des Gehirns- kommt, herunterreguliert, uns beruhigt und wieder stabilisiert.
Mithilfe der X-Prozess Methode, können Sie lernen, Gefühle zu steuern und aktiv zu verändern. Leidvolle Gefühle bauen sich ab und angenehme Gefühle werden aktiviert.
Bei dieser Übung geht es zunächst darum, die belastenden Gefühle wahrzunehmen, zuzulassen und im Körper zu spüren. Dann entscheiden Sie sich ganz bewusst, diese gezielt zu unterbrechen und loszulassen. Durch die wiederholte, aktive Musterunterbrechung - in der kognitiven Verhaltenstherapie spricht man hier von De-konditionierung- verringern sich allmählich auch die entsprechenden neuronalen Bahnen im Gehirn. Alte, automatische gefühlsmäßige Reaktionsweisen bauen sich zunehmend ab.
Diese Übung kann, wann immer starke, leidvolle Gefühle auftauchen, am besten sofort angewandt werden.
Wenn wir über ein hohes Maß an Achtsamkeit verfügen, haben wir auch die Möglichkeit Gefühle mit dieser Ressource zu regulieren. Einen solchen achtsamkeitsorientieren Umgang mit Gefühlen beschreibe ich in der Rubrik Achtsamkeitsübungen.
Manche Gefühle zeigen
sich nicht sofort, sondern verbergen sich hinter anderen Gefühlen oder
manifestieren sich in Form körperlicher Beschwerden.
Es braucht unsere Bereitschaft, auch tiefer liegende
Gefühle zuzulassen, damit wir uns ihnen zuwenden und uns angemessen um sie
kümmern können.